
Tearoom und ihre Gäste
Die Stadtmission Baden hatte für Menschen mit wenig finanziellen Mitteln einen Tearoom, wo man günstig Mittagessen konnte, und sonst auch Getränke konsumieren konnte. In meiner Mittagspause beim Taxi – Fahren war ich meistens dort anzutreffen. Ich machte dann 1989 ein Praktikum von drei Monaten im Tearoom, da der Leiter eine Weiterbildung machte. Neben dem Leiter gab es noch eine Gläubige, die dort arbeitete. Als ich mein Praktikum anfing sagte ich der Schwester, dass für mich ganz wichtig ist, dass wir bevor wir Anfangen zu Arbeiten erst mal eine 30 Minütige Zeit fürs Gebet machen, da es mit Drogensüchtigen oft nicht einfach ist, und sie zum Teil auch Agressiv werden. Dies machten wir dann auch, und einer der mit am stärksten Heroinsüchtig war, kam dann zum Glauben, welches ein grosses Wunder war. Sein Körper war allerdings schon so Kaputt, dass er ein oder zwei Jahre später starb. Ich fing dann an, Kurzbotschaften vor dem Essen zu halten, damit die Gäste auch klar mit dem Evangelium konfrontiert wurden. Einer der gewalttätigsten Besucher war ein Mörder, der schon ein oder zwei Menschen getötet hatte. Ich konfrontierte ihn immer wieder mit dem Evangelium. Einmal sass ich in einer Pizzeria, und wollte gerade mein Essen bestellen. Dann hörte ich von woanders jemanden Schreien. Als ich in diese Richtung schaute, war es der Jack, der Mörder, der auch in den Tearoom kam. Ich stand auf, ging zu ihm und fragte ihn, ob ich mich zu ihm setzen kann. Grimmig sagte er ja. Dann sagte er mir, dass es jetzt das ganze Restaurant zusammen Schlagen will. Ich sagte ihm dann unter der Führung vom Hlg. Geist, dass er das natürlich machen kann. Aber er soll doch bedenken, dass alles was er hier dann macht, er vor Gott verantworten muss, egal wie schlimm das hier alles wird. Ich sagte ihm dann, dass ich früher auch ein sehr gewalttätiger Mensch war, mir aber nun meine Sünden vergeben sind. Nach dem ich ein paar Minuten geredet hatte, fing er an zu Weinen, und es tat ihm leid, was er alles vorher gemacht hatte. Der Kellner schaute mich dann erfreut an, da er ziemlich Angst bekommen hatte, und ich den Jack beruhigen konnte. Ich hörte dann, dass er sich ein paar Monate später in der Heilsarmee in Brugg bekehrt hatte. Es ist erstaunlich wie viel der Herr Jesus Christus durch diesen Tearoom gewirkt hatte. Heute gibt es diesen Tearoom immer noch, aber er ist nun sehr sozial, und hat zum Teil Ungläubige Angestellte, das ist sehr schade, die Stadtmission gibt es schon lange nicht mehr. Eines meiner Anliegen ist es, dass sie wieder neu aufgebaut wird.